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Landeszentrale für pol. Bildung


Vorträge und Führungen

Der Europäische Tag der Jüdischen Kultur entstand aus einer privaten Initiative in Frankreich und findet seit 1999 in vielen europäischen Ländern statt. Seine Grundidee ist die Vermittlung von jüdischer Kultur und Traditionen an ein nicht-jüdisches Publikum, an die Nachbarn der Synagogen-gemeinden. Neben der Öffnung jüdischer Baudenkmäler für ein breites Publikum, ist der Tag Vorträgen, Konzerten und Diskussionsforen gewidmet.

RabDr. Henry G. Brandtbiner Dr. Henry G. Brandt:

Die Bedeutung der Tora für jüdische Feste:
Schawuot und Simchat Tora

Montag, 31.8.2009 | 20:00 Uhr
Eine besondere Bedeutung nimmt bei den jüdischen Festen die Freude über die Gabe der Tora an die Israeliten ein. Zwei Feste, Schawuot und Simchat Tora sind ausschließlich dem Feiern der Tora gewidmet. Schawuot ist, der Jahrestag des „Erscheinens“ der Tora, die Gott am Berg Sinai Moses diktierte. Um diesen Jahrestag zu feiern, werden Synagoge und auch die eigene Wohnung mit Blumen geschmückt. Simchat Tora, wörtlich „Tora-Freude“ markiert den Tag, an dem der jährliche Zyklus der wöchentlichen Lesung von Tora-Abschnitten zu seinem Ende gekommen ist. An diesem Festtag werden zuerst die letzten Sätze des fünften Buch Moses gelesen, um im Anschluss sogleich mit dem 1. Buch Mose den neuen Jahreszyklus zu beginnen. Dieser Übergang wird mit feierlichen Umzügen und Tänzen begannen, bei denen die Tora-Rolle selbst im Zentrum steht.
Dr. Henry G. Brandt
Landesrabbiner em. Dr. h.c. Henry G. Brandt ist der Jüdische Präsident im Präsidium des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Der Deutsche Koordinierungsrat und seine Gesellschaften setzen sich ein für die Verständigung zwischen Christen und Juden.
ORT: Aula der Talmud-Tora-Schule, Grindelhof 30, 20146 Hamburg. Bitte Personalausweis bereithalten.
Eintritt frei.

Begegnungen mit jüdischer Kultur in Israel

Dienstag, 1.9.2009 | 16:30 Uhr
Rundgang zur jüdischen Geschichte Hamburgs.
Mit Dörte Friedrichs, hamburgmuseum,
Treffpunkt: U-Bahn Schlump.
Museumseintritt € 7,50 (erm. € 4,-).


Mittwoch, 2.9.2009 | 15:00 Uhr
Dr. Erika Hirsch: Israelitische Töchterschule: Führungen durch Schule + Dauerausstellung.
ORT: Karolinenstraße 35, 20357 Hamburg.
Eintritt frei.

Donnerstag, 3.9.2009 | 17:00 Uhr
Dr. Michael Studemund-Halévy: Führungen Jüdischer Friedhof Königstrasse.
Die jüdischen Friedhöfe Hamburgs: Spuren der Geschichte und des Wandels der Tradition.
Michael Studemund-Halévy führt über zwei jüdische Friedhöfe in Hamburg: Den Friedhof Königstraße und den Friedhof Ilandkoppel. Der Friedhof Königstraße ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Hamburg. Begründet 1611, stellt er ein einzigartiges Denkmal jüdisch-portugiesischer Grabkunst dar und liefert ein Zeugnis der Geschichte der sefardischen Gemeinde Hamburgs und ihrer bedeutenden Gelehrten. Der heutige jüdische Friedhof an der Ilandkoppel dagegen ist ein Beispiel für den Wandel jüdischer Trauerkultur vom 19. Jahrhundert bis in die Moderne.
Treffpunkt: Friedhofseingang, Königstraße 10, 22767 Hamburg. Herren bitte mit Kopfbedeckung.
Eintritt frei.

Donnerstag, 3.9.2009 | 20:00 Uhr
Christiane Steuer (FU Berlin) „Sukkah – der Schutz des Himmels und die Kargheit der Wüste.“
In jedem Herbst feiert die jüdische Familie das Fest „Sukkot“, bei dem im Garten eine Hütte aus Laubzweigen aufgebaut und mit Früchten geschmückt wird. Diese Hütte (= Sukkah) symbolisiert die Hütten, in denen die Israeliten auf ihrer Wanderschaft durch die Sinai-Wüste lebten. Die Gelehrten des Talmud geben zwei widersprüchliche Bedeutungen der Sukkah: Zum einen symbolisiere sie den göttlichen Schutz, zum anderen sei sie eine Erinnerung an die Entbehrung etc. während des Exodus. Je nachdem, welcher dieser beiden Auslegungen man folgt, ergeben sich auch unterschiedliche Auslegungen darüber, ob Frauen verpflichtet sind, ebenfalls für die Dauer des Festes in der Sukkah zu wohnen.
Christiane Steuer ist Mitherausgeberin von „A Feminist Commentary of the Babylonian Talmud, Introduction and Studies“ Tübingen 2007.
ORT: Abi Warburg Haus, Warburg-Bibliothek. Heilwigstr. 116, 20249 Hamburg.
Eintritt frei.

Freitag, 4.9.2009 | 16:00 Uhr und Samstag, 5.9.2009 | 11:00 Uhr
Sylvia Necker: Rundgang „Verborgenes, Verschwundenes und Sichtbares. Orte jüdischer Geschichte und Gegenwart im Grindelviertel.“
Wenngleich sich in Hamburg und Altona bis 1933 in der bis dahin 350jährigen Geschichte der Juden in den beiden Städten zahlreiche jüdische Zentren gebildet hatten, gilt bis heute das Grindelviertel als das "jüdische Viertel" Hamburgs. In dem Rundgang machen wir uns auf die Suche nach Orten, die teilweise verborgen, manche aber auch unübersehbar an jüdische Geschichte und Gegenwart erinnern.
Treffpunkt: Platz der Jüdischen Deportierten, Moorweidenstraße.
Eintritt frei.

Samstag, 5.9.2009 | 16:00 Uhr
„Jüdische Riten“ Führung durch die Ausstellung „Juden in Hamburg“
ORT: Im hamburgmuseum, Holstenwall 24, 20355 Hamburg.
Museumseintritt € 7,50 (erm. € 4,-).



Sonntag, 6.9.2009 | 11:00 Uhr
Vortrag SE Dr. Kindermann: "Begegnungen mit jüdischer Kultur in Israel".
Der deutsche Botschafter in Israel berichtet von seinen Eindrücken und Erfahrungen mit der jüdischen Kultur in Israel. Veranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hamburg.
ORT: Spiegelsaal, Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, 20099 Hamburg.
Eintritt frei.
Anmeldung notwendig unter: Tel. 040 - 37 67 81 38 oder eMail: dig-hamburg@gmx.de

Sonntag, 6.9.2009 | 14:00 Uhr
Dr. Michael Studemund-Halévy: Führung über den Jüdischen Friedhof Ilandkoppel.
Treffpunkt: S-Bahn Ohlsdorf, Ausgang Fuhlsbütteler Straße.
Herren bitte mit Kopfbedeckung.
Eintritt frei.

Sonntag, 6.9.2009 | 17:00 Uhr
Lesung Viola Roggenkamp, „Meine Mutter kommt, um die Nacht zu zerreißen.“
Viola Roggenkamp zeichnet ein Familienleben, wie es wohl nur in Deutschland möglich sein konnte. Ihre jugendliche Heldin wächst auf in einer jüdischen Familie im Deutschland nach der Schoa. Vom Krieg traumatisiert, unter den ehemaligen Tätern lebend. Durch die scheinbar einfache Geschichte einer 13-jährigen wird die ganze Komplexität jüdischen Lebens in Deutschland gezeigt. Ein Roman, der nicht nur berührt, sondern der auch verstehen lässt, wie schwierig jüdisches Leben - auch heute noch - unter deutschen Nachbarn ist.
ORT: Rolf-Liebermann-Studio des NDR, Oberstraße 120, 20149 Hamburg.
Eintritt frei.



Sonntag, 6.9.2009 | 20:00 Uhr
Vortrag Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama, „Der Mensch ist frei. Zur Pessach Haggadah“.
Neben dem Neujahrsfest ist Pessach einer der beiden zentralen Feiertage des Judentums. Seine besondere Stellung liegt in der konstitutiven Rolle, die er für die Identität von Jüdinnen und Juden – ob orthodox, konservativ oder liberal - bis heute einnimmt. Pessach feiert den Exodus der Juden aus der ägyptischen Gefangenschaft. Dieser Gründungsmythos des Judaismus hat eine Kernaussage: Aus vormaligen Sklaven werden freie Menschen, die auf ihrem Zug durch die Wüste lernen müssen zu verstehen, was ein Leben in Freiheit bedeutet und welche Verantwortung es mit sich bringt.
Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama
Prof. Dr. Andreas Nachama ist Dekan des Fachbereichs Holocaust Studien am Lander Institute for Communication about the Holocaust and Tolerance, Touro College Berlin. wissenschaftlicher Mitarbeiter Seit 1994 ist er geschäftsführender Direktor der Stiftung Topographie des Terrors. 1997–2001 war er Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
ORT: Rolf-Liebermann-Studio des NDR, Oberstraße 120, 20149 Hamburg.
Eintritt frei.


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